Grundlagenausdauer: 400 km Wochenende

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Grundlagenausdauer, ein Wochenende Training auf dem Rad

An diesem Wochenende waren die längsten Tage des Jahres. Da konnte selbst ich es versuchen, besonders lange Trainingseinheiten in der Grundlagenausdauer zu wagen. Ohne Netz und doppelten Boden sollte es in die Nähe von Potsdam gehen und nach einem Ruhetag zurück. Eine Strecke über 200 km hatte ich ja bereits beim Erztaler Radmarathon absolviert, so dass der Respekt vor der Hinfahrt sich auf technische Unwägbarkeiten beschränkte. Aufgrund des Ruhetages musste ich Kleidung, Schuhe und ein Fahrradschloss mitnehmen. Auch die Verpflegung für Hin- und Rückweghatte ich dabei. Insgesamt wog der Rucksack 7 kg. Zielvorgaben gab es nicht, lediglich ankommen war das Ziel.

Die Planung hat die Seite Bikerouter.de übernommen und die Strecke war wieder super ausgewählt, Der Verkehr sowohl Freitag wie auch Sonntag minimal. Lediglich 4 km Waldweg und eine Baustelle mit sehr groben Schotter hatten ich und meine Reifen unterwegs zu bewältigen. Wahrscheinlich war es dumm, den Schotterweg zu fahre. Das Risiko für die Reifen konnte ich nicht einschätzen. Es ging alles gut, allerdings werde ich in Zukunft vorsichtiger sein. Lieber über das Stück über den Schotter schieben, als die restlichen 150 km 😉

1. Grundlagenausdauer-Training: Hinweg freitags

Ich habe nun schon Erfahrung mit langen Belastungen. Die beiden Tage zuvor gab es hauptsächlich Reis. Laut Podcasts füllt Reis den Glykogenspeicher in den Muskeln bei wenig Ballaststoffen. Dann der schon übliche Ablauf: 5 Uhr aufstehen, Frühstück und Verpflegung vorbereiten und Kaffee kochen. Letzte mentale Vorbereitungen, einfach auf das Rad setzen und die 210 km Tour starten.

Bei der Planung fiel mir auf, dass die Strecke über Meißen und den Elberadweg führt. Das hätte ich so nicht gedacht. Bis Meißen war es recht hügelig, dann allerdings gar keine Höhenunterschiede mehr. Während man zwischen Dresden und Pirna auf dem Elberadweg zwischen Familien, Hundehaltern und anderen Radfahrern nicht Fahrradfahren kann, war es zwischen Meißen und Riesa sehr entspannt.

Elberadweg
Elberadweg

Allerdings ist der Weg mit engen Kurven und unübersichtlichen Abschnitten gespickt, so dass die Geschwindigkeit leidet. Auch eine konstante Leistung ist dabei nicht zu halten.

In Nüchritz habe ich die Elbe verlassen und mich zur Elster aufgemacht. Dieser Fluß begleitete mich dann einen großen Teil des Weges. Ortsdurchfahrten gab es nur wenige und das Verfahrenspotential war gering. Bei der sehr begrenzten Übersicht auf dem Garmin Edge ist das schon wichtig. Routenänderungen sind schon riskant und schwer zu finden.

Nach dem Elsterradweg war dann das Fahrrad- und Skatinggebiet des Fläming eine sehr willkomene Abwechslung. Die Wege sind zwar schmal, rollen aber durch den glatten Asphalt sehr gut.

Gewitter und Eisdiele

Ca. 35 km vor dem Ziel erforderten ein aufziehendes Gewitter und eine Eisdiele an der Strecke eine längere Pause.  Weiter ging es dann in leichtem Regen, eine neue Erfahrung mit diesem Rad. Neben erheblichen Spritzern von Sand und anderem Schmutz auf Rad und Kleidung fingen auch dei Bremsen an Geräusch zu machen. Nach einigen Kilometern im Trockenen gab sich das wieder, war aber echt beunruhigend für mich.

Bei meiner Ankuft gab es dann sehr verwunderte Gesichter. Es war zwar bekannt, dass ich kommen wollte, allerdings hatte niemand mit dem Fahrrad gerechnet.

Fazit des Hinweges

Die Statistiken möchte ich hier lieber verschweigen. Die Strecke war mit 211 km zwar die bisher längste, aber durch längere Pausen alle anderen Werte verfälscht und unterirdisch. Einzig das Ziel des Ankommens konnte ich erreichen. In wieweit ich im Grundlagenausdauer-Bereich gefahren bin, kann ich auch nicht sagen.

Den Ruhetag nutzte ich zum bestmöglichen Auffüllen der Speicher 😉

Rückweg, ebenfalls Grundlagenausdauer

Vor dem Rückweg hatte ich dann wesentlich mehr Respekt. Zum einen war es ja die zweite lange Strecke fast ohne Erholung, zum zweiten gab es ja die Berge am Ende der Tour.

Da die Rücktour per Fahrrad ja nun öffentlich war, musste ich unterwegs periodisch Statusmeldungen geben. Das war eine gute Begründung für Pausen aller ca. 50 km. Die Eisdiele war auf dem Rückweg schon kurz nach der Mitte an der Elster.

Dann zog es sich. Zwischzeitlich machte ich mir Gedanken, ob die Grünen im Landkreis Elbe-Elster einen gewissen Einfluss haben.

Merkwürdige Strommasten auf den Feldern
Merkwürdige Strommasten auf den Feldern

Wahrscheinlich hat dort die Zukunft schon begonnen.

Windmühle an der Strecke
Windmühle an der Strecke

Gerade der Weg an der Elbe zog sich nun und ich hatte mir die Entfernungen nicht gemerkt. Sehr froh war ich, als ich Meißen dann aus der Ferne sehen konnte.

Erster Blick auf Meißen auf dem Rückweg
Erster Blick auf Meißen auf dem Rückweg

Ein kurzes Stück weiter auf dem Elberadweg sah ich dann auch den Dom von Meißen.

Grundlagenausdauer auf dem Elberadweg bei Meißen
Grundlagenausdauer auf dem Elberadweg bei Meißen

Nun konnte die eigentliche Tour beginnen. Aus Meißen heraus, durch das Triebischtal, war die Steigung zwar gering aber stetig. über 100 Höhenmeter kamen aber auch zusammen. Das Stück von Rothschönberg nach Groitzsch hatte dann schon 11% Steigung und war eine reine Willensleistung. Eine kleinere Übersetzung für den kleinsten Gang kam wieder auf den Wunschzettel, ist aber bei Shimano nicht ohne weiteres möglich.

Nach weiteren Bergwertungen der gefühlten Extrakategorie kam ich dann wieder zu Hause an. Der Garmin Staminawert war noch bei 45%. Irgendwo muss der Edge aufgehört haben zu zählen. Deutschland hat mit seinem Gruppenspiel bei der Fußball EM gewartet bis ich zu Hause bin und die Dunkelheit auch.

Fazit

Die Tour hat gezeigt, dass solche Strecken möglich sind. Wie ich allerdings die Intensität erhöhen kann, weiß ich noch nicht. 200 km im Flachen sind in Summe derzeit nicht wesentlich schneller als in den Bergen. Die Einteilung muss ich für diesen Fall noch  üben. Die Veranstaltung „Seenland100“ ist die nächste Möglichkeit dazu.

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Grundlagenausdauer: 400 km Wochenende
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Grundlagenausdauer: 400 km Wochenende
Beschreibung
In einem Training zur Grundlagenausdauer wollte ich das Fahren im Flachland testen. Von Dresden ging es nach Potsdam und zurück.
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SportImAlter.de

Dieser Beitrag hat 3 Kommentare

  1. Bärbel

    Leider keine neuen Aktivitäten gefunden. Man ist ja immer neugierig und wartet auf Neues.

  2. Bärbel

    Das war wirklich eine bewundernswerte Leistung. Und man sieht was alles noch möglich ist. War für Übernachtung gesorgt? Du bist toll. Bärbel

  3. Rauer, Sieglinde

    Großer Peter, du hast meinen Respekt. Diese Leistung ist wieder fabelhaft. Ich glaube, du hast dich festgebissen. Und du kannst wunderbar wiedergeben, wie du dich fühlst. Ich freue mich auf weiteres.

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