Start in Bad Tölz
Im Hotel in Bad Tölz gab es schon zeitig Frühstück. Ein früher Start war von uns auch gewünscht, da wir noch sehr überschaubare Erfahrungen zu den Fahrzeiten in den Alpen hatten. Wir hatten uns im Team entschlossen, unterschiedliche Vorbereitungen auf die morgige Königsetappe über den Brenner zu wählen. Während ein Teil des Teams auf Erholung setzte und in den Tälern bleiben wollte, hoffte ich mit einer Vorbelastung die Form zu finden und konnte dabei die schönen Seen sehen.

Tegernsee
Bis zum Tegernsee ging es aber gemeinsam. Dank der Nebenstraßen und des frühen Sonntagmorgens war der Verkehr bis zum Tegernsee gering. Gering waren auch die Steigungen. Es kamen auf 10 km so 150 Höhenmeter zusammen. Bis zur Trennung also ein beschaulicher Morgen.
Zum Spitzingsee
Das änderte sich allerdings am Ende von Rottach-Egern schlagartig. Nach einer Rechtskurve war eine Mautstation und mir schwanten sogleich schweißtreibende Anstiege. Die Strecke ins Skigebiet Sutten war zwar landschaftlich schön, aber auch anstrengend. Die beiden Erhebungen auf dem Bild über dem Text waren direkt zu bewältigen. Zuerst 300 Höhenmetern mit teilweise über 15% Anstiegt, dann kurze Erholung und nochmals 200 Höhenmeter, allerdings etwas weniger steil. Aus Respekt vor steilen Anstiegen habe ich den Antrieb meines Alltagsrades extra umgebaut. Ich gebe zu, an diesen Anstiegen habe ich den ersten Gang getestet. Natürlich nur zu Testzwecken! Der zweite Teil des Anstiegs war sogar ein vollständig autofreier Wanderweg.

An der Albert-Link-Hütte dachte ich, bereits den Spitzingsee erreicht zu haben, es war allerdings noch ein Kilometer.

Oben erwartete mich einiger Trubel. Dass der See so eine Touristenattraktion geworden ist, war mir gar nicht so bewusst.
Nach Österreich
Ohne größere Pause stürzte ich mich in die Anfahrt zum Schliersee, den ich aber nicht ganz erreichte.

Im Tal bog ich dann Richtung Bayrischzell ab und fuhr bis zur Kreuzung Alpenstraße (B307) und Tiroler Straße. An dieser Kreuzung war nämlich die Sportsalm, eine gemütliches Biker-Bistro mit leckerem Softeis. Obwohl es noch recht zeitig war, konnte ich mich zu einer Pause überreden.

Das obligatorische Spezi war auf dem Bild schon alle, Eis und Kaffee waren aber noch ein guter Ansporn.
Dann, der Staßenname war Programm, passierte ich die Grenze nach Österreich. In Landl dann der nächste giftige Anstieg. 15, km mit durchschnittlich über 10%. Spezi und Kaffee waren sofort wieder aufgebraucht. Die sinnhaftigkeit des Radfahrens stellte sich mit der folgenden 350 Höhenmeter abfallenden Abfahrt nach Kufstein in Frage. Kufstein empfing mich mit den ersten Regentropfen und ich hatte noch über 50 km vor mir. Die Strecke war aber flach und unspektakulär. Immer in der Nähe des Inns entlang, wenn auch innaufwärts. Der Regen verschwandt zum Glück wieder und ich erreichte trocken das Hotel in Schwaz.
Die Daten
Insgesamt war die Strecke 136 km lang und 1.650 m hoch. Ich war 6:44 Stunden unterwegs.