Das war der Erztaler Radmarathon 2024

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Urkunde für die erfolgreiche Absolvierung des Erztaler Radmaratons 2024
Urkunde für die erfolgreiche Absolvierung des Erztaler Radmaratons 2024

Zum Erztaler Radmarathon

Die Motivation und die Erkenntnisse zum Erztaler Radmarathon habe ich ja bereits im Beitrag vom Oktober 2023 dargestellt. In Anbetracht der Leistungsentwicklung habe ich zwischenzeitlich mein Ziel angepasst und bin von der ganz großen Runde auf die große Runde gewechselt. Wichtigstes Kriterium für unterwegs war die benötigte Durchschnittsgeschindigkeit von 18,2 km/h für das Erreichen des Zielschlusses des Erztalers. Die Ummeldung ist etwas untergegangen, so dass auf der Urkunde noch die 230 km stehen. Es waren allerdings 200 km, genau 200,4 km bei gemessenen 2745 Höhenmetern.

Screenshot der Zusammenfassung des Erztalers in Garmin Connect
Screenshot der Zusammenfassung des Erztalers in Garmin Connect

Erztaler Verlauf

Start in Hartha bis Frauenstein

Der Start erfolgte um 7:00 Uhr, Also 5:00 Uhr aufstehen, Haferflocken und Kaffee zum Frühstück, Verpflegung mixen und mit dem Rad nach Hartha fahren. Ich musste pünklich starten, da die Zeit bis zum Zielschluss ja nur mit Hilfe der Radgötter zu erreichen war. Bisher war ich ja weder eine so lange Strecke noch so viele Höhenmeter auf einer Tour gefahren.

Im Internet wird immer vor einem zu schnellen Beginn gewarnt, was einen unermeidlichen Leistungseinbruch am Ende eines Marathons zur Folge hat. Daher habe ich mich auf meinen Leistungsmesser konzentriert und von Beginn an meine eigenes Rennen gefahren. Am Ausgang von Hartha war ich also schon letzter. Diesen Platz konnte ich erfolgreich verteidigen, trotz Tricks anderer Teilnehmer wie Jacke ausziehen. Die erste Überraschung kam in Frauenstein. Nicht die Trainingsstrecke war ausgeschildert, sondern eine kleinere Straße aber steiler. Wie sollte das zu meiner Leistungsfähigkeit passen? Zu viel Watt waren bereits jetzt nötig. Die Verpflegungsstelle bin ich zwar angefahren, aber dann gleich weiter. Ein weiterer Trainingsinhalt machte sich bezahlt und ich fand immer wieder Stellen, wo ich während der Fahrt trinken konnte. Erstes Higlight war die Durchschnittsgeschwindigkeit von 22 km/h in Frauenstein.

Kammstraße zur Tschechischen Grenze

Die Kammstraße ist lediglich hügelig und es ging gur voran. Bis zur Umleitung wegen der Baustelle kurz vor Neuhermsdorf. Eine Umleitung von der Kammstraße bedeutete zunächts bergab zu fahren und dann wieder hoch auf die Kammstraße. Die Strecke kannte ich noch nicht und beide Teile waren recht steil. Bis zur Grenze ging es dann wieder problemlos.

Zum Mückentürmchen

Nach der Grenze war dann wieder Konzentration angesagt, da ich ja die ganz große Runde des Erztalers im Training abgefahren bin. Es galt den Abzweig für die 200 km zu finden. Der kam allerdings erst nach einem recht langen Stück talwärts und war eine kleine Straße, die ich mehr als Waldweg eingeschätz hätte. Die Ausschilderung der Strecke war wirklich sehr gut und das Verpassen ausgeschlossen. Die Länge der Stecke kannte ich nicht und durch recht groben Asphalt rollte es auch nicht wirklich gut. Im Ergebnis zog es sich für mich ganz schön hin. An der Abzweigung hatte ich eine Durchschnittsgeschwindigkeit von etwas über 20 km/h. Für die ganz große Runde wären insgesamt 21 km/h nötig und die wirklichen Anstiege kamen ja noch, Konsequenz: mit der 200 km Runde alles richtig gemacht. In Cinovec, dem Tschechischen Teil von Zinnwald, ging es direkt auf die Fernverkehrsstraße Richtung Dresden. Ich hatte mir eingebildet, dass wir auch zum Mückentürmchen müssen, aber diese Verpflegungsstation wurde uns vorenthalten. Ich hatte bis hier den Überblick über meinen letzten Platz verloren. Andere Teilnehmer sind später gestartet und die 230 km Runde kam hier wieder zusammen. Es gab also plötzlich wieder Fahrer, die mich überholten. Ich folgte anderen Fahrern, die vermutlich nach mir gestartet waren, und ab ging die wilde Fahrt Richtung Schmiedeberg.

Nach Dresden

In Schmiedeberg gab es eine Verpflegungsstation, an der ich meine Flaschen wieder auffüllen konnte. Ich hatte für meine Begriffe gut getrunken. Der nächste Anstieg war wieder zu steil für mich. Von Schmiedeberg nach Oberfrauendorf geht es zwar nur 146 m hoch, aber die Rampen haben bis zu 15% Anstieg. Anschließend ging es aber wirklich bergab bis zum Dresdner Lockwitzgrund. Die Strecke ist im 2. Trainingsbeitrag gur beschrieben.

Müglitztal

Das Müglitztal ist eine schöne Landschaft mit tollen Orten, aber ich hatte schon Respekt. Es ist recht eintönig und zum Ende hin merkt man schon, dass es bergauf geht. Zuvor in Schlottwitz gab es am Verpflegungspunkt eine warme Mahlzeit. Mein Interesse war allerdings gering, so dass ich die Nudeln dort ließ. Langsam ging die Durchschnittsgeschwindigkeit runter und ich hatte es eilig. Das kurze Prozedere mit Flaschen füllen und Cola-Apfelschorle-Gemisch war dran. Das Gemisch deshalb, weil ich Cola allein nicht mag und nichts anderes zum Mischen da war. Am Ende des Müglitztals waren 150 km geschafft und es wartete der Anstieg nach Zinnwald. Mir ging es schon nicht mehr besonders und das Internet hatte wieder einmal Recht. Ich weiß zwar nicht, wie ich die ersten Berge mit weniger Leistung hätte fahren sollen, aber jetzt hatte ich in der Ebene schon Probleme. Da kam schon echte Angst vor dem Berg auf.

Die letzte Etappe

Der Anstieg war dann auch der Scharfrichter für mich. Nach der Hälfte musste ich eine Pause machen und schon Mal meinen Abholer vorwarnen. Von da an nur noch kurbeln und kurbeln und aufpassen, dass ich nicht umfalle. In der Anzeige des Garmin Edge hatte ich den Climp-Modus. Die Motivation der Durchschinttsgeschwindigkeit oder eine Begrenzung der Leistung ware jetzt echt egal. Die verbleibende Höhe des Anstiegs wurde natürlich viel zu langsam weniger. Irgendwann war ich dann doch oben und konnte die B170 talwärts fahren. Die Durchschnittsgeschwindigkeit lag bei 17,9 km/h und ich konnte nur noch beten, dass ich auf den Bergabpassagen genug Zeit aufholen kann. Jetzt blieb diese Anzeige natürlich an. Ich konnte mich mit halsbrecherischen Abfahrten, die andere Teilnehmer mit doppelter Gechwindigkeit fuhren, wieder bis zum Schlussanstieg auf 18,9 km/h steigern. Damit war das Ziel des Erztalers locker schaffbar und der letzte Anstieg langsam aber ohne Druck, auch auf den Pedalen. Mein Staminawert, für die verbleibende Leistungsfähigkeit, war schon seit einer Stunde auf 1%.

Ich glaube, nach mir kam dann niemand mehr ins Ziel, so dass ich den letzten Platz erfolgreich verteidigen konnte.

Screenshot Statistiken in Garmin Connect
Screenshot Statistiken in Garmin Connect

Fazit

Es ist schon erstaunlich, wie eine solche Strecke die Kraft aus dem Körper saugt, nicht plötzlich aber stetig. Trotzdem bin ich stolz es geschafft zu haben. Vor einem Jahr habe ich angefangen wieder mit dem Trekkingbike auf Arbeit zu fahren und im FTP-Test habe ich keine 200 Watt erreicht. Ich werde demnächst mal wieder einen solchen Test absolvieren.

Der entscheidende Wert für das Radfahren ist aber Watt pro kg Körpergewicht. An der zweiten Stellschraube habe ich nicht so konsequent gearbeitet. Ich denke, mehr Gewicht hat mehr Trainingseffekt. Vielleicht sollte ich diese Ausrede zukünftig auf den Prüfstand stellen.

Immerhin habe ich insgesamt die gleiche Durchschnittsgeschwindigkeit inklusive Pausen erreicht, wie in den Trainings ohne Pausen.

Auf geht’s zur nächsten Veranstaltung, dem Radmarathon Seenland100.

Zusammenfassung
Veranstaltung
Das war der Erztaler Radmarathon
Ort
Kurort Hartha,Kurort Hartha,Sachsen
Startzeit
25. Mai 2024
Endzeit
25. Mai 2024
Beschreibung
Rückblick auf den Erztaler Radmarathon 2024: Die 200 km Runde wurd geschafft, allerding zeit- und kräftemäßig nur knapp.

Dieser Beitrag hat 5 Kommentare

  1. Anne

    Hut ab! starke Leistung

  2. Ina M.

    Super, das freut mich aber. Herzlichen Glückwunsch

  3. Frau

    Ich bin stolz auf meinen Mann

  4. Sieglinde und Peter

    Wir sind mit Dir glücklich. Für 61 Jahre ist es eine starke Leistung. Herzlichen Glückwunsch!

  5. Cindy H.

    Glückwunsch zu der starken Leistung!

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